„Ihr Engagement macht hier vieles möglich“
Seit vielen Jahren unterstützen Burbacher Unternehmen wie Rittal die ortsansässige Pflegeeinrichtung „Kinderzuhause“ für behinderte Mitmenschen.
Ende August überreichten der Schaltschrankhersteller und der Arbeitskreis Burbacher Unternehmen dem „Förderverein Kinderzuhause“ einen Scheck über 1.300 Euro.
Burbach, 4. September 2015 – Wie lässt sich Abfallholz sinnvoll verwenden, statt es kostenpflichtig zu entsorgen? Diese Frage beantworten die Mitarbeiter des Schaltschrankherstellers Rittal in Burbach seit Jahren so: Sie nehmen das nicht mehr benötigte Holz von Transportverpackungen mit nach Hause – etwa für den heimischen Kamin – und geben dafür eine „Holzspende“ bei Annette Hild-Kuenkel. Zu sehen, wie die Holzabfälle vom Hof verschwinden und sich im Gegenzug die Spendenkasse füllt, macht der Assistentin des Werkleiters besondere Freude: „Die Mitarbeiter hier im Werk wissen, dass sie mit ihrem Obolus anderen Menschen helfen, denen es nicht so gut geht wie uns. Daher ist die Holzspende bei uns längst ein Selbstläufer geworden.“ 800 Euro sind so bis zum Sommer 2015 zusammengekommen, berichtet Betriebsratsvorsitzender Gerhard Weber.
ABU legt eine Schippe drauf
Auch der Arbeitskreis Burbacher Unternehmer (ABU) kümmert sich um das Wohl seiner Mitbürger. „Und das nicht nur aus unternehmerischer Sicht, sondern auch mit Blick auf die Sorgen und Nöte der Einwohner von Burbach“, unterstreicht die Vorsitzende Annette Hering. Die Inhaberin eines international tätigen Bauunternehmens schlug daher vor, der ABU möge die Spende von Rittal um 500 Euro aufstocken. Zugute kommen sollten die 1.300 Euro dem „Förderverein Kinderzuhause“ am „Haus Burgweg“, einer Einrichtung der Behindertenhilfe von Bethel.
Ohne ehrenamtliches Engagement geht es nicht
Gesagt, getan. „Es ist dem Engagement Ihrer Mitarbeiter zu verdanken, dass sich unsere Bewohner noch etwas wohler fühlen dürfen“, bedankte sich Friedhelm Jung. Seine Freude über den Besuch von Rittal und ABU Ende August war dem ehrenamtlichen Vorsitzenden des Fördervereins deutlich anzusehen. Im Haus Burgweg leben 23 schwerst- und mehrfachbehinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie fünf verhaltensauffällige junge Männer in insgesamt vier Wohngruppen. Bethel als Träger des Hauses übernimmt die Versorgung der Bewohner; ehrenamtliche Mitarbeiter des Fördervereins betreuen die Behinderten hauptsächlich individuell-seelisch. „Ihre Spenden machen bei uns vieles erst möglich“, betonte der Vorruheständler, der sich seit acht Jahren nahezu in Vollzeit beim Förderverein einbringt. Die Musiktherapie etwa möchte er mit der Spende finanzieren: „Musik, Rhythmen und Töne sind für behinderte Menschen, die sich nicht auf normalem Wege artikulieren können, eine gute Möglichkeit, um ihre Gefühle auszudrücken.“
Kunstsommer: „andersSein“
Oder bildende Kunst: An vielen Stellen im frisch renovierten „Haus Burgweg“ hängen und stehen Kunstwerke, die die Bewohner zusammen mit Kunsttherapeuten erstellt haben. Es gibt mit Händen und Armen verwischte Farbflächen zu sehen, fröhliche Gemälde, Installationen aus rostigem Metall. „Unter dem Motto ‚andersSein‘ sind wir noch bis Ende September ein Ausstellungsort des ‚Kunstsommers‘ des Kunstvereins Siegen“, berichtet Jung stolz und zugleich dankbar. „Ohne ehrenamtliches Engagement und die Unterstützung durch lokale Unternehmen wäre das alles nicht möglich!“ Gerne lädt er Groß und Klein zu den offenen Nachmittagen dienstags und sonntags ins „Café Burgweg“ ein, an denen behinderte und nichtbehinderte Kinder und Jugendliche miteinander spielen, musizieren und kreativ sind: gelebte Inklusion. „Wir sind eine Familie“, schmunzelt Jung den Besuchern von Rittal und ABU zu. Und Rittal Werkleiter Hubertus Spiekermann versichert, dass das auch so bleibt: „Unsere Mitarbeiter haben schon wieder fleißig Altholz mitgenommen. Die nächste Spende kommt bestimmt.“